Auf Fortbildungen hört man es ja häufig, schwierige Wurzelbehandlungen gehören in die Hände von spezialisierten Kollegen. Und natürlich könnten entsprechende Therapien nur privat erbracht werden, Kostenvoranschläge von 1000 bis 1500 Euro für einen Molar sind da keine Seltenheit.
Wie weit solche Aussagen an der Einkommensrealität vieler Patienten vorbeigehen, kann man sich leicht vorstellen. Im Jahre 2006 verdienten 35,0% der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer zwischen 1500-2500 Euro brutto; 7,6% sogar unter 1500 Euro brutto (Statistisches Bundesamt 2009). Rechnet man jetzt noch Teilzeitbeschäftigte, Studenten und Arbeitslose hinzu, hat man schnell eine große Gruppe, die sich eine Behandlung beim Spezialisten schlichtweg nicht leisten kann.
Demgegenüber steht ein riesiger Behandlungsbedarf, im Jahr 2006 wurden z.B. 9,4 Mio. Wurzelkanalaufbereitungen über die kassenzahnärztliche Vereinigung (KZBV 2007) abgerechnet. Die Wurzelbehandlung ist also keine Wahlbehandlung oder Luxus, sondern vielmehr eine alternativlose Basisdisziplin der Zahnerhaltung. Dieses Problem wird man mit einigen wenigen spezialisierten Kollegen nicht lösen können.
Für den folgenden Fall hätte sich sicherlich kein spezialisierter Kollege interessiert. Der Patient hatte reichlich Behandlungsbedarf, aber leider sehr begrenzte finanzielle Mittel. CHKM ist aber glücklicherweise nicht nur sehr wirksam, sondern zusätzlich sehr preiswert und großer technischer Aufwand bei dem angewendeten Behandlungsprotokoll ebenfalls nicht nötig. Die vorhersehbaren Ergebnisse gibt es ohnehin, unabhängig vom Versicherungsstatus oder finanziellen Möglichkeiten des Patienten.