…bis die Bombe hochgeht. Dieser Zahn 26 wurde vor über 10 Jahren aufgrund einer Karies penetrans in einer Sitzung aufbereitet und abgefüllt (one-visit treatment). Der Patient war über die gesamte Zeit beschwerdefrei, in den letzen Jahren spürte er nur manchmal ein Druckgefühl, welches aber stets nach einiger Zeit verschwand.
Im Dezember 2008 entwickelten sich dann starke Schmerzen, im Röntgen zeigte sich eine zystische Aufhellung.
Nach Entfernung der Krone und Stiftaufbau wurde der Zahn revidiert. Die alte Wurzelfüllung war dabei sehr fest und wandständig, jedoch imponierte ein starker Gangrängeruch. Die oft für endodontische Misserfolge aller Art angeführte Begründung des koronalen Leakage scheidet in diesem Fall aus. Krone, Aufbau und Wurzelfüllung waren suffizient, auch konnte keine Sekundärkaries gefunden werden. Die Bakterien müssen daher bei der Erstbehandlung im Kanalsystem verblieben sein.
Immunsystem und Keime waren offensichtlich in einem chronischen Gleichgewicht, bis es schließlich zur Exazerbation kam.
Mit einem ordentlichen Desinfektionsprotokoll lässt sich aber auch solch ein schwieriger Fall zuverlässig lösen.